Aktie im minus nachkaufen
Eine der wichtigsten Regeln an der Börse: Langfristig investieren. Also bestenfalls Aktien oder Fonds kaufen und dann mindestens 15 Jahre — besser mehr — reifen lassen. Am Ende springt so fast immer ein Gewinn heraus, lehrt uns die Geschichte. Denn Aktien sind volatil, ihr Wert kann sich also plötzlich ändern. Die Umstände, die dazu führen, sind ganz verschieden. Wenn du aber eine höhere Rendite erzielen willst, musst du dieses Risiko eingehen. Je länger du dabei bist, desto geringer aber das Risiko. Was aber, wenn du bei einer Aktie anscheinend aufs falsche Pferd gesetzt hast und der Kurs, statt zu steigen nur runter geht. Ist es dann besser, denn Stecker zu ziehen, bevor der Kurs noch weiter fällt? Oder besteht die bessere Strategie darin, zu warten? Das Problem ist vor allem deswegen für viele Aktieneinsteiger neu, dass die Börsen nach dem Corona-Knick im März nur eine Richtung kannten: Nach oben. Nahezu alle Aktien stiegen in den darauffolgenden 12 Monaten. Diese Situation war aber eine absolute Ausnahme.
Aktien im Minus: Wann ist nachkaufen sinnvoll?
Doch mancher Marktteilnehmer sieht die Entwicklung kritisch. So meint Dr. Gabriele Widmann, Volkswirtin bei der Deka Bank : " wird ökonomisch ein Jahr des Übergangs : Unternehmen, Märkte und private Haushalte müssen Krisen und Inflation verdauen, bevor der nächste Aufschwung an Kraft gewinnen kann. Und noch einen Faktor sollten Anleger nicht vergessen: Derzeit ist die Bereitschaft der Konsumenten , Preiserhöhungen zu akzeptieren so hoch wie selten zuvor - da steckt erhebliches Gewinnpotenzial für die Unternehmen drin. Der Blick zurück auf macht klar: Rendite gibt es nur gegen Risiko. Aber auch die Inflation und die strengere Geldpolitik durch die Notenbanken sorgten für Abwärtspotenzial bei den Aktienkursen - "wir stehen am Anfang einer Rezession, wenn vermutlich auch einer milden", so Widmann. Die Rezession bereitet Privatanlegern Sorge — sie reagieren auf Kursverluste oft mit Aktienverkäufen. Das führe dazu, dass bei steigenden Kursen immer mehr Anleger einsteigen und bei fallenden Kursen immer mehr Investoren der Börse den Rücken kehren.
| Strategien für den Kauf von Aktien im Minus | Wenn eine Position an der Börse unter Wasser ist und Du bist damit im Verlust, dann ist nachkaufen, um den Einstandskurs zu verbilligen, fast immer die schlechteste Idee, die Du haben kannst. Das habe leider Gottes nicht ich gesagt. |
| Risiken und Chancen beim Nachkaufen von fallenden Aktien | Corona brachte einen rasanten Kurseinbruch an den Börsen mit sich. Als sich abzeichnete, dass die Pandemie langsam zur Endemie wurde, stiegen die Kurse fast ebenso schnell. |
| Analyse: Wie beurteile ich Aktien im Minus? | Eine der wichtigsten Regeln an der Börse: Langfristig investieren. Also bestenfalls Aktien oder Fonds kaufen und dann mindestens 15 Jahre — besser mehr — reifen lassen. |
Strategien für den Kauf von Aktien im Minus
Wenn eine Position an der Börse unter Wasser ist und Du bist damit im Verlust, dann ist nachkaufen, um den Einstandskurs zu verbilligen, fast immer die schlechteste Idee, die Du haben kannst. Das habe leider Gottes nicht ich gesagt. Der Satz stammt von Paul Tudor Jones, einem erfolgreichen Trader an der Wallstreet. Er hat sich den Spruch auf ein Din-ABlatt gedruckt und neben seinen Bildschirm gehängt. Ich greife das Thema deshalb auf, weil es vermutlich einer der Hauptgründe ist, warum Privatanleger mit ihren Depots unter Wasser geraten. Von meinen Kunden, interessierten Lesern und Abonnenten habe ich viele Depots untersucht und dabei fast immer sogenannte Depotleichen aufgespürt. Also Aktienpositionen, die man viel früher hätte verkaufen sollen. Was ist da passiert? Ganz häufig handelt es sich um Positionen, die auch noch nachgekauft wurden, als sie im Verlust lagen. Das ist eine ganz normale emotionale Entscheidung, weil man sich denkt, dass man erst nachkauft und dann alles wieder verkauft, wenn erst mal der Einstandswert wieder erreicht ist.
Risiken und Chancen beim Nachkaufen von fallenden Aktien
Aber auch die Cloud-Aktie Snowflake musste im vergangenen Jahr heftig Federn lassen, von der Buffett aktuell 6. Wesentlicher Hintergrund sind aber weniger die operativen Probleme für das schnell wachsende Cloud-Business, sondern die hohe Bewertung, welche man durch die Übertreibungen im Jahr erhalten hatte. Inzwischen hat die Aktie allerdings sämtliche Gewinne wieder abgegeben und lag ca. Damit ist die Aktie allerdings keineswegs ein Schnäppchen wie es im Buche steht, denn das Unternehmen verdient noch keinen müden Dollar. Trotzdem sind die Analysten sehr bullish für das Papier, denn in den vergangenen zwölf Monaten erhielt die Aktie 27 Kaufemphelungen zu nur 2 Verkaufsemphelungen. Damit ist Snowflake zwar eine riskante Wette, aber wer wirklich an das Unternehmen glaubt, der kann jetzt deutlich günstiger einsteigen. Hinweis auf Interessenkonflikte Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Snowflake Inc.